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CHRISTINA VIRAGH Was man iibersieht Spiegel k6nnen t6dlich tautolo-gisch sein, wie es die Gr&ifin Amelie in Fontanes Vor dem Sturm merken muss:Eines Abends erblickt sie im Spiegel ihre eigene schwarz gekleidete Gesta!tund stirbt vor Schreck. Sie ist selber schuld. Seit Jahren redet sie sich undanderen den Mythos vonder Schwarzen Frau ein, und damit ihr diese nichterscheinen kann, I~sst sie Nacht for Nacht den Spiegel verh~ngen. AIs siedas einmal vergisst, kommt ihr aus dem Spiegel die eigene Wahnvorstellungentgegen. Der b6sen Stiefmutter geht es gleich. Ihr wirft der Spiegel an denKopf, was sie sowieso schon Tag und Nacht besch~ftigt, n~mlich dass Schnee-wittchen sch6ner ist. Auch hier endet die Sache t6dlich.Das brutale Ende ist aber ~sthetisch gesehen der glinstigere Fall: Wenigstenswird die Reihe der Wiederholungen unterbrochen, und man wird auf die Blind-heit sowohl des Spiegels als auch des Betrachters aufmerksam. Spiegel gebenalles unbesehen wieder, und meistens (Jbersieht man genau diese Tatsache,wenn man in den Spiegel schaut.Man sucht Bedeutung, wo nur reines Nachsprechen ist, und auch wenn derSpiegel zu sagen vermag, dass zum Beispiel unser Haar aus der Form geratenist (aber auch das haben wir ihm vorgesagt), I~sst er uns im Dunkeln darQber,ob die schlechte Frisur for unsere momentane Attraktivit~t irgendeine Rollespielt. Das ist es, was die b6se und vermutlich auch dumme Stiefmutter nichtweiss. Einem Computergl~ubigen ~hnlich empfindet sie das programmierteProgramm als Objektivierung ihrer eigenen Subjektivit~t, in ihrem Fall desHasses und des Neids, die nun allgemein, im 9anzen Land, g01tig erscheinen,worauf ihr nur noch das Morden Obrig bleibt.In einem ungarischen Film der siebziger Jahre bereitet sich eine Frau vomLand wochenlang auf die Reise zu ihrem Sohn in London vor, und kurz bevorsie ihr Haus verl~sst, nimmt sie einen Stock und zertrOmmert den Spiegel.Sie scheint den Aberglauben an die sieben Jahre UnglQck, die einen befallen,wenn man einen Spiegel zerbricht, nicht zu kennen oder nicht zu teilen, ande-rerseits scheint ihr aber etwas ~,hnliches im Kopf herumzugehen wie der Gr~finAmelie: Der Spiegel soil in ihrer Abwesenheit keine Geister anziehen k6nnen.Eigentlich schade, dass sie ihn kaputtmacht. FQr einmal h~tte da der Spiegel

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